Im Jahr 2026 feiert der TuS „Bergfried“ Vlatten 1926 e. V. sein 100-jähriges Bestehen. Die Zeichen stehen gut, dass die Kicker spätestens dann auf einem nagelneuen Grün ihre Fußballspiele absolvieren können.

Bereits Ende August 2024 sollen die Bauarbeiten in Vlatten losgehen. Die Dürener Firma Carl Ley Landschaftsbau GmbH –  www.carl-ley.de  -, die über viel Erfahrung im Sportstättenbau verfügt, hat den Auftrag nach einem Ausschreibungsverfahren erhalten und rechnet – vorausgesetzt das Wetter spielt mit – mit etwa 6 Wochen Bauzeit.

Zunächst wird der alte, lehmhaltige Sportplatzboden abgetragen und die Drainage des Platzes komplett erneuert. Danach folgen der Einbau einer Bewässerungsanlage und der schichtweise Wiederaufbau des Sportplatzbodens mit Speicherschicht und Rasentragschicht. Unterhalb der Grasnarbe wird eine vollflächige Maulwurfsperre eingebaut. Die nivellierte Spielfläche wird mit einem leichten Gefälle in Richtung Mühlenberg versehen. Zum Schluss der Bauarbeiten wird der Boden mit Sportrasen neu eingesät.

Dann heißt es warten und auf wüchsiges Wetter zwischen 10° und 25° C hoffen. Erst wenn sich eine feste und dichte Grasnarbe ausgebildet hat, kann der Platz für den Spielbetrieb wieder freigegeben werden. Die Firma Ley rechnet hier mit einer Dauer von bis zu einem Jahr, so dass der Sportplatz erst im Sommer 2025 wieder bespielbar sein wird.

Während der Bau- und Wartezeit wird der Zugang zur Spielfläche durch einen Bauzaun abgesperrt. Das Betreten der frisch eingesäten Spielfläche ist verständlicherweise zu unterlassen.

Da die Firma Ley die Baustellenzufahrt nicht am Sportheim plant und dort auch kein Material lagern wird, sind das Sportheim und der Vorplatz während der Bauarbeiten voll nutzbar.

Der neue Sportplatz wird in etwa die Maße 98 Meter x 60 Meter haben und damit 2 Meter kürzer und auch etwas schmäler sein, als die jetzige Spielfläche.

Der Spiel- und Trainingsbetrieb wird in der Zwischenzeit überwiegend in Heimbach stattfinden. Für die Jugendmannschaften werden Spiel- und Trainingszeiten im Rahmen der Spielgemeinschaft mit dem TuS Schmidt auf der dortigen Anlage abgesprochen. Für die jüngeren Jahrgänge, deren Spielfelder nicht so viel Platz benötigen, werden Alternativflächen in Vlatten und Hergarten geprüft.

Die finanziellen Mittel für die Sanierung stammen überwiegend aus Fördertöpfen und aus der kommunalen Sportpauschale. So übernimmt das Bauamt der Stadt Heimbach auch die Regie bei der Durchführung der Sanierungsmaßnahme.

Der Sportplatz in Vlatten hat eine lange Historie – jetzt weiterlesen …

Der erste sogenannte Sportplatz war eine Wiese „Auf dem Steinreich“, die gegen Pacht und Heuablieferung genutzt werden konnte. Doch sehr schnell konnte die Pacht nicht mehr erbracht werden und die Wiese wurde gekündigt. Nach langwierigen Verhandlungen bekam der Verein eine Wiese „Im Bruch“, die 1931 wieder gekündigt wurde. In den nachfolgenden Jahren ruhte der Spielbetrieb und nur eine Turnabteilung hielt den Verein am Leben. 1945 stand der Verein vor einem Neubeginn. Wilhelm Schäfer stellte dem Verein zunächst eine Spielfläche „Auf dem Acker“ und später „In Feldersgarden“ zur Verfügung. Als dort ein Baugebiet entstand musste der Verein sich erneut einen neuen Sportplatz suchen. 1950 schien man „Auf der Hamm“ fündig geworden zu sein, jedoch scheiterte das Vorhaben. Am 22.12.1951 kaufte der Rat der Gemeinde Vlatten ein Teilstück von 1,19 ha des Parks der Erbengemeinschaft von Gagern für 1 DM/qm. Von 1952 an wurde dann – vornehmlich in Eigenleistung – am Platz gebaut.

 

Während der Bauzeit trug der Verein seine Heimspiele in Heimbach auf dem alten Sportplatz „An der Laag“ aus. Die Gesamtkosten inklusive Zuschüsse und Eigenleistungen betrugen 54.000 DM. Am 12.08.1956 wurde der Sportplatz im Rahmen des 30-jährigen Vereinsjubiläums feierlich eingeweiht.

Die feuchte Lage des Platzes machten immer wieder Ausbesserungsarbeiten an der Drainage erforderlich. Zwischenzeitlich sollte der Sportplatz in einen Tennenplatz umgewandelt werden – die notwendigen Fördermittel standen bereit, wurden jedoch später wieder gestrichen.
Der Sportplatz litt arg unter der intensiven Nutzung in den Wintermonaten, so dass die 16-Meter-Räume eh einem Tennenplatz glichen und sich die Grasfläche immer weiter zurückzog. In Eigenleistung wurden Grassoden ausgestochen und die Grasfläche wieder aufgefüllt. Erst mit der Verlagerung des Spiel- und Trainingsbetriebs in den Wintermonaten nach Heimbach konnte sich die Grasnarbe erholen. Gegen den permanenten Maulwurfbefall wurde in 2017 rund um die Spielfläche eine Maulwurfsperre eingebaut, die deutliche Abhilfe schaffte.

Auch wenn der Sportplatz heute optisch einen guten Eindruck macht, ist die Spielfläche doch von vielen Bodenwellen und Unebenheiten durchzogen. Die anstehende Sanierung wird diese Mängel beseitigen und die Verletzungsgefahr für die Spieler und Spielerinnen deutlich mindern.